Für ein klimaneutrales Braunschweig: Volle Umsetzung des Veloroutennetzes

von Jens -

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© Foto von Martín Castañeda auf Unsplash
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Für ein klimaneutrales Braunschweig: Volle Umsetzung des Veloroutennetzes

Die vollständige Umsetzung des geplanten Veloroutennetzes ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Braunschweig. Radverkehr ist emissionsfrei, ressourcenschonend und entlastet das CO₂-Budget der Stadt erheblich. Der Nationale Radverkehrsplan 3.0 (NRVP) fordert eine Verdoppelung der gefahrenen Radkilometer bis 2030 gegenüber 2017 sowie den konsequenten Aufbau einer sicheren und lückenlosen Radinfrastruktur[1].

Auch Braunschweig hat sich im Mobilitätsentwicklungsplan 2035+ (MEP) klare Ziele gesetzt: Im Zielszenario 2030 wird eine Zahl von über 310.000 täglichen Fahrten erwartet, die nur mit einem hochwertigen, durchgängigen Veloroutennetz emissionsfrei bewältigt werden können[2].

Forderungen nach einem Verzicht auf die Umsetzung der Velorouten – etwa der Vorschlag, stattdessen lediglich Tempo-30-Zonen einzurichten – gehen am Ziel vorbei. Zwar kann Tempo 30 die Zahl der Verkehrsunfälle reduzieren[3], doch der Effekt auf die Radverkehrsnutzung bleibt gering. Verkehrsversuche, etwa in München am Rosenheimer Platz, haben gezeigt, dass sich die Zahl der Radfahrenden kaum verändert, wenn keine baulich getrennte Infrastruktur geschaffen wird[4]. Studien wie der Fahrradmonitor bestätigen: Für viele Menschen ist entscheidend, sicher und vom motorisierten Verkehr getrennt fahren zu können[5].

Auch die häufig geäußerte Sorge, dass der Wegfall von Parkplätzen den Einzelhandel schwächen könnte, ist unbegründet. Untersuchungen zeigen, dass die Bedeutung der Pkw-Erreichbarkeit für den Umsatz regelmäßig überschätzt wird[6].

Braunschweig braucht die konsequente Umsetzung des gesamten Veloroutennetzes – als unverzichtbaren Beitrag zu einer nachhaltigen, lebenswerten und zukunftsfähigen Stadt.

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Quellen

[1] BMDV - Nationaler Radverkehrsplan 3.0

[2]: Mobilitätsentwicklungsplan 2035+ (MEP), Stadt Braunschweig (DS 24-24770)

[3] a) Yannis, G., & Michelaraki, E. (2024). Review of City-Wide 30 km/h Speed Limit Benefits in Europe. Sustainability, 16(11), 4382. https://doi.org/10.3390/su16114382; b) Fahrradfahren in der Stadt: Tempo 30 beugt Unfällen vor | ZEIT ONLINE; c) Gute Gründe für Tempo 30 - ADFC

[4] Analyse der Auswirkungen eines Verkehrsversuchs (Rosenheimer Platz); München, 2018. PTV GROUP Bericht

[5] BMDV - Fahrrad-Monitor

[6] a) von Schneidemesser, D., Betzien, J. (2021 online): Local Business Perception vs. Mobility Behavior of Shoppers: A Survey from Berlin. - Transport Findings. https://doi.org/10.32866/001c.24497; b) Mobilität beim Einkaufen: Händler überschätzen Rolle des Autos | Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit; c) Schluss mit den Parkraum-Mythen - VCD; d) Einzelhandel: Parkplätze vor der Ladentür sind schlecht fürs Geschäft - Studie aus Aachen - DER SPIEGEL

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Über Jens

Hi! Ich bin Jens, Doktor der Naturwissenschaften! Als Doktorand in Anorganischer Chemie an der Technischen Universität Braunschweig erforschte ich in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Bröring die faszinierende Welt der Porphyrinoide. Diese Strukturen, inspiriert von der Natur, stehen hinter lebenswichtigen Molekülen wie Häm, dem roten Blutfarbstoff, und Chlorophyll, dem grünen Pflanzenfarbstoff. Neben der Wissenschaft gehört die Softwareentwicklung zu meinen Interessen. Meine Reise begann mit einer frühen Faszination für die Softwareentwicklung, die in der Schule mit dem programmierbaren Taschenrechner geweckt wurde. In meiner Zeit als Doktorand kombinierte ich meine Forschung mit der Entwicklung von Software, um wissenschaftliche Erkenntnisse voranzutreiben.

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